Kreislauferkrankungen und Tumore erklären fast die Hälfte der Sterbefälle im Jahr 2022

Im Jahr 2022 ist die Hälfte der Sterbefälle auf Kreislauferkrankungen (27.466 Sterbefälle) und auf Tumore (27.422 Sterbefälle) zurückzuführen. Dies geht aus den Statistiken zu den Todesursachen von Statbel, dem belgischen Statistikamt, hervor. Bei Männern sind es Tumore, die die meisten Sterbefälle verursachen: 26,6 % der Fälle. Bei den Frauen sind es Krankheiten des Kreislaufsystems (24,9 % der Sterbefälle). Wenn man den Ort und die Zeit des Todes betrachtet, ist das Krankenhaus der häufigste Sterbeort für Personen im Alter von 45 bis 84 Jahren. Über alle Altersgruppen hinweg ereigneten sich mehr als die Hälfte der Sterbefälle im Laufe des Tages: 29,1 % am Vormittag und 27,3 % am Nachmittag. Mitten in der Nacht versterben ist in jedem Alter seltener.
Tumore und Kreislauferkrankungen fordern die meisten Opfer, mit Unterschieden nach Geschlecht und Alter.
Nach Kreislauferkrankungen und Tumoren stehen Erkrankungen des Atmungssystems in diesem Jahr sowohl bei Frauen als auch bei Männern auf den dritten Platz. Auch bei den unnatürlichen Todesfällen ist ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Die Kategorie, die - unter anderem - Unfälle, Stürze und Suizide zusammenfasst, beläuft sich nun auf 6,6 % der Fälle. Obwohl der Anstieg nur sehr gering war, wurde ein solches Niveau seit 2001 nicht mehr erreicht. Wie üblich sind Jungen und Männer am häufigsten betroffen (7,7 % der männlichen Sterbefälle gegenüber 5,6 % der weiblichen Fälle). Bei den 10- bis 29-Jährigen sind diese externen Ursachen in der Mehrzahl. Sie erreichen sogar das Stadium, dass 62 % der Sterbefälle bei jungen Männern im Alter von 25 bis 29 Jahren auftreten.
Anzahl der Sterbefälle für die drei häufigsten Gruppen der Todesursachen, nach Region
Herz-Kreislauf-Erkrankungen (I00-I99) | Tumoren (C00-D48) | Erkrankungen des Atmungssystems (J00-J99) | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
Anzahl | % | Anzahl | % | Anzahl | % | |
Region Brüssel-Hauptstadt | 1.988 | 22,3% | 1.953 | 21,9% | 796 | 8,9% |
Flämische Region | 16.177 | 24,0% | 16.238 | 24,0% | 4.116.376 | 9,4% |
Wallonische Region | 9.301 | 23,3% | 9.231 | 23,1% | 4.396 | 11,0% |
Belgien | 27.466 | 23,6% | 27.422 | 23,6% | 11.568 | 9,9% |
Bei den ältesten Bewohner machten externe Ursachen nur 5 % der Fälle aus. Über 85 Jahre sterben die meisten Menschen an Kreislauferkrankungen (ein Drittel der Fälle). Tumore stehen zwar an zweiter Stelle, sind aber relativ gesehen weniger wichtig als in den Altersgruppen der jüngeren Erwachsenen.
Ist das Thema COVID-19 abgeschlossen?
Hat das Virus, das 2020 so viel Schaden angerichtet hat, auch 2022 noch einen Einfluss auf die Todesursachen? Belgien verzeichnet im Jahr 2022 immer noch 6.539 Sterbefälle, deren Hauptursache auf COVID-19 zurückzuführen ist. Obwohl diese Todesursache vorhanden ist, ist sie damit im Vergleich zu den beiden Vorjahren stetig zurückgegangen und rangiert nun auf derselben Stufe wie die Ursachen, die mit ischämischen Herzkrankheiten und zerebrovaskulären Erkrankungen zusammenhängen. Diese drei Arten von Ursachen machen jeweils zwischen 5 und 5,5 % der Sterbefälle aus. Gleichzeitig ist ein leichter Anstieg der Sterbefälle aufgrund von Erkrankungen des Atmungssystems zu verzeichnen. In den Jahren 2020 und 2021 war diese Kategorie von Ursachen auf einen Wert von etwa 8 % der Fälle gesunken. In diesem Jahr 2022 erreicht sie fast 10 % der Fälle und nähert sich damit den vor der Pandemie beobachteten Werten (zwischen 10 und 12 %).
Und kann man an Altersschwäche sterben?
Ein älterer Mensch, der keine besondere Krankheit hat, kann eines Tages ohne ersichtlichen Grund versterben. So hört man manchmal den Ausdruck "sie ist an Altersschwäche gestorben". Dieser Grund ist keine offizielle Ursache, die in der internationalen Klassifikation, die hier zur Einteilung der Todesursachen verwendet wird, enthalten ist. Wenn in solchen Fällen keine Erkrankung gefunden wird, kann der Arzt, der den Tod feststellt, den Code R54 "Senilität" zuweisen; er kann auch vermerken, dass die Ursache unbekannt ist.
Wo und wann sterben Menschen im Jahr 2022?
Ein Ort, der je nach Alter variiert
Die Sterbefälle der Jüngsten ereignen sich am häufigsten in Privatwohnungen. Je höher das Alter, desto weniger findet der Tod im privaten Bereich statt.
Sterben im Krankenhaus ist bei den 45- bis 84-Jährigen häufiger: Dieser Ort ist für mehr als 50 % der Personen dieser Altersgruppe der letzte Ort, an dem sie sich aufhalten. Unsere älteren Menschen, die vor dem Krieg geboren wurden, sterben häufiger in Institutionen, meist in einem Pflegeheim.
Atemwegserkrankungen im April und Dezember im Vordergrund
Statbel berichtete in einer früheren Pressemitteilung, dass der Dezember 2022 von einer „überdurchschnittlichen Zahl der Todesfälle gekennzeichnet wurde infolge einer Kombination mehrerer Faktoren, wie die höhere Zirkulation von Influenza- und RSV[1]. Aus den Daten zu den Todesursachen erfahren wir heute, dass Atemwegserkrankungen - zu denen die genannten Viren gehören - im Dezember etwas häufiger auftraten als in den anderen Monaten des Jahres. Sie machen fast 16 % der Sterbefälle in diesem Monat aus. Tumore machten im selben Monat nur 22 % der Sterbefälle aus (im Vergleich zu 26-29 % im Rest des Jahres). Diese Todesart war auch im April etwas häufiger vertreten (13 % der Sterbefälle).
Sterbefälle häufiger am Tag
Es ist häufiger am Tag, dass unsere Mitbürger hingehen: 29,1 % am Vormittag und 27,3 % am Nachmittag. Mitten in der Nacht versterben ist in jedem Alter seltener. Unsere Senioren sind jedoch etwas häufiger in der Lage, zu diesem Zeitpunkt zu sterben: Dies betrifft im Jahr 2022 ein dickes Fünftel der über 80-Jährigen.
[1] RSV (Respiratorisches Synzytialvirus) ist die Hauptursache für Infektionen der unteren Atemwege bei Kleinkindern unter einem Jahr.
Anzahl der Sterbefälle für die drei häufigsten Gruppen der Todesursachen, nach Region
Herz-Kreislauf-Erkrankungen (I00-I99) | Tumoren (C00-D48) | Erkrankungen des Atmungssystems (J00-J99) | ||||
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Anzahl | % | Anzahl | % | Anzahl | % | |
Region Brüssel-Hauptstadt | 1.988 | 22,3% | 1.953 | 21,9% | 796 | 8,9% |
Flämische Region | 16.177 | 24,0% | 16.238 | 24,0% | 4.116.376 | 9,4% |
Wallonische Region | 9.301 | 23,3% | 9.231 | 23,1% | 4.396 | 11,0% |
Belgien | 27.466 | 23,6% | 27.422 | 23,6% | 11.568 | 9,9% |
Zweck und Kurzbeschreibung
Die Statistiken der Todesursachen werden mit Hilfe der statistischen Todesformulare (Modell IIIC und Modell IIID) erstellt, die von einem zertifizierten Arzt für jeden Todesfall in Belgien ausgefüllt und anschließend von der Gemeindeverwaltung des Todesortes vervollständigt werden. Die Formulare werden an die Gemeinschaften geschickt, die die Informationen prüfen, kodieren und speichern, um ihre eigenen Statistiken zu erstellen. Die Datenbanken werden dann an Statbel weitergeleitet, die sie dann zusammenfügt, um die Statistiken auf föderaler Ebene zu erstellen. Zu diesem Zweck verknüpft Statbel die Formulare mit den im NRNP (Nationalregister der natürlichen Personen) registrierten Todesfällen. Dies ermöglicht es, die verfügbaren Informationen zu überprüfen und zu vervollständigen, den Tod von Personen, die sich nicht rechtmäßig in Belgien aufhalten, aus der Statistik auszuschließen, und zum Schluss den im Ausland stattgefundenen Tod von Personen, die rechtmäßig in Belgien wohnhaft sind, doch zu denen kein Standesamt-Formular ausgefüllt wurde, dennoch in die Statistik aufzunehmen. Die genannte Verknüpfung und statistische Berücksichtigung sind erst seit dem Jahr 2010 effektiv geworden. Dies bedeutet, dass der im Ausland stattgefundene Tod von in Belgien wohnhaften Personen davor nicht in die föderale Statistik erfasst wurde.
Seit 1998 erfolgt die Kodierung der Todesursachen gemäß der 10. Revision der Internationalen Klassifikation der WHO für Krankheiten und damit zusammenhängende Gesundheitsprobleme (ICD-10). Alle Tabellen dieser Statistik gliedern die Todesfälle nach verschiedenen Gruppen von Ursachen auf, wobei auch in fünfjährigen Altersgruppen und nach Geschlecht aufgeschlüsselt wird.
Grundgesamtheit
Die Einwohner Belgiens.
Frequenz
Jährlich
Veröffentlichungskalender
Ergebnisse zur Verfügung 2 Jahre nach dem Berichtszeitraum.
Begriffserklärungen
Geschlecht: Geschlecht des Verstorbenen.
Todesursache: Primäre Todesursache.
Altersgruppen: Alter des Verstorbenen, in fünfjährigen Altersgruppen.
Wohnsitzregion: Region, wo der Verstorbene seinen Wohnsitz hatte.
Nomenklatur
WHO: Internationale Klassifikation der Krankheiten (ICD)