Lebenslang lernen

Ein Fünftel der Erwachsenen machte in 2022 eine Bildung

Beschäftigung & Ausbildung
Ein Fünftel der Erwachsenen machte in 2022 eine Bildung

Statbel, das belgische Statistikamt, veröffentlicht 2 Indikatoren, die das lebenslang lernen bei den 25-64-Jährigen misst. Im vergangenen Jahr hat durchschnittlich ein Fünftel der 25-64-Jährigen an einer Bildung teilgenommen: 21,5% im Jahr 2022, ein Anstieg gegenüber 19,9% im Jahr 2021. Der Rückgang aus der Corona-Krise scheint damit ausgeglichen. Wenn wir uns nur das Prozent der Personen ansehen, die der Monat vor der Umfrage teilnahm an einer Bildung, geht es um 10,3%.

In der Umfrage wird geprüft ob jemand an einer Bildung teilgenommen hat, einerseits in den letzten vier Wochen, andererseits im vergangenen Jahr. Mit ‚Bildung‘ wird jede formale und non-formale Bildung gemeint. Formale Bildungen sind von den Unterrichtsministerien anerkannten Bildungen die meistens zu einer Diplom oder Zeugnis wie ein Masterdiplom führen, oder eine Bildung der Erwachsenenbildung. Non-formale Bildungen sind Bildungen außerhalb dieses Kontextes, aber die noch immer strukturiert organisiert werden, z.B. Eine Gesundheitskurse organisiert von der Krankenkasse oder ein Webinar über time management organisiert von einem selbständigen Unternehmer. Selbststudium und informelles lernen hören hier nicht dabei.

Mit einem Fünftel der 25-64-Jährigen liegt Belgien immer noch weit unter dem Europäischen Ziel, der im Ramen der European Education Area [1] am Anfang 2021 formuliert wurde: 47% der Erwachsenen (25-64-Jährigen) würde gegen 2025 im Vergangenen Jahr an einer Bildung teilgenommen haben. Diese Ziffern sind seit 2005 verfügbar für Belgien.

Wenn es in verschiedene Gruppen aufgeteilt wird, gibt es kaum Unterschiede je nach Geschlecht. Es gibt aber deutliche Unterschiede je nach Bildungsniveau: 8.1% der Personen mit nur einem Grundschuldiplom nahm teil an einer Bildung, gegenüber 16,0% der Personen mit einem Abschluss im Sekundarbereich II. 32,6% der Personen mit einem Hochschulabschluss nahm teil an einer Bildung. In der Region Brüssel-Hauptstadt ist der Bildungsgrad am höchsten mit 29,1%. In der Flämischen Region ist das 22,4% und in der Wallonischen Region 17,0%. Jugendlichen von 25-34 Jahre alt nahmen mehr als doppelt so oft teil an einer Bildung wie 55-64 Jährigen. 27,8% vs. 12,9%. Die anderen Altersgruppen liegen dazwischen mit 23,6% (35-44 Jährigen) und 21,8% (45-54 Jährigen).

Nach Arbeitsmarktstatus sehen wir, dass 24,8% der Erwerbstätigen an einer Bildung teilnehmt, gegenüber 17,2% der Arbeitslose und nur 10,3% der Nichterwerbstätigen. Vor allem die Zunahme der Erwerbstätigen ist bemerkenswert. Lebenslang lernen kann zum Beispiel helfen einfacher den Arbeitsplatz zu wechseln.

Wenn wir nur den Ort der Tätigkeit betrachten, sehen wir dass die Personen die in der Region Brüssel-Hauptstadt arbeiten, am häufigsten an einer Bildung teilnehmen (29,6%), mehr als in der Flämische (24,8%) oder Wallonische (18,8%) Region

Wir sehen auch auffallende Verschiedene zwischen den Sektoren: in Exterritoriale Organisationen, der Finanzsektor, und im Unterricht nahm mehr als ein Drittel teil an einer Bildung. Die fünf Sektoren mit den wenigsten Bildungsteilnahme (und ausreichenden Beobachtungen) sind die Sektoren der Baugewerbe, Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, Groß- und Einzelhandel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen und Motorrädern, Verkehr und Lagerung und Gastgewerbe : wo weniger als ein Fünftel teilnahm an einer Bildung.

Personen mit einem befristeten Job haben mehr teilgenommen an einer Bildung (31,3%) als Personen mit einem unbefristeten Job (23,9%) Vollzeitbeschäftigten (24,6%) dagegen nahmen mehr teil an einer Bildung als Teilzeitbeschäftigten (23,6%).


[1]https://ec.europa.eu/eurostat/web/education-and-training/policy-context

Definitionen

Beschäftigte Personen, Arbeitslose und nicht erwerbstätige Personen

Die Erhebung ist auf europäischer Ebene harmonisiert. Die verwendeten Definitionen über Beschäftigung und Arbeitslosigkeit entstammen dem Internationalen Arbeitsamt (ILO), wodurch eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse auf internationaler Ebene gewährleistet wird.

Erwerbstätige sind Personen, die in der Berichtswoche "gegen Entgelt" oder mit dem Ziel der "Gewinnerzielung" von beliebiger Dauer (auch wenn es sich nur um eine Stunde handelte) gearbeitet haben, oder die einen Arbeitsplatz hatten, aber vorübergehend abwesend waren. Man kann vorübergehend wegen Urlaub, Krankheit, aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen (vorübergehende Arbeitslosigkeit) abwesend sein,....

Die mithelfenden Familienangehörigen werden ebenfalls als Erwerbstätige gezählt. Seit 2021 werden Personen, die länger als drei Monate vorübergehend arbeitslos sind, als Arbeitslose oder Nichterwerbspersonen gezählt und nicht mehr als Erwerbstätige.

Arbeitslose sind alle Personen, die:

  • (a) während der Berichtswoche keine Arbeit hatten, d.h. keine Arbeitnehmer waren oder keine selbständige Erwerbstätigkeit hatten;
  • (b) für Arbeit verfügbar waren, d.h. für Arbeit als Arbeitnehmer oder als Freiberufler verfügbar waren innerhalb den zwei Wochen nach der Berichtswoche;
  • (c) aktiv Arbeit suchten, d.h. während den letzten vier Wochen einschließlich der Berichtswoche gezielte Schritte unternommen hatten, um eine Beschäftigung oder Arbeit als Freiberufler zu suchen, oder einen Arbeitsplatz gefunden hatten und innerhalb von höchstens drei Monaten ihre Arbeit aufnehmen würden.

Unter Geringqualifizierte werden verstanden jene Personen, die maximal einen Studienabschluss der Unterstufe des Sekundarunterrichts haben. Mittelqualifizierte sind Personen, die ein Diplom der Oberstufe des Sekundarunterrichts, aber keinen Hochschulabschluss erworben haben. Hochqualifizierte haben einen Hochschulabschluss.

Lebenslang lernen

Lebenslang lernen wird gemessen anhand des Prozentsatzes der Bevölkerung, der in den letzten 12 Monaten oder 4 Wochen eine formale oder non-formale Bildung gefolgt hat.

Formale Bildungen sind von den Unterrichtsministerien anerkannten Bildungen die meistens zu einer Diplom oder Zeugnis wie ein Masterdiplom führen, oder eine Bildung der Erwachsenenbildung.

Non-formale Bildungen sind Bildungen außerhalb dieses Kontextes, aber die noch immer strukturiert organisiert werden, z.B. Eine Gesundheitskurse organisiert von der Krankenkasse oder ein Webinar über time management organisiert von einem selbständigen Unternehmer.

Selbststudium und informelles lernen hören hier nicht dabei.

Bildungsniveau

Das Bildungsniveau wird gemessen anhand eines detaillierten Fragenbogens. Die Personen werden in diesem Fall in drei Gruppen verteilt.

Unter Geringqualifizierte werden verstanden jene Personen, die maximal einen Studienabschluss der Unterstufe des Sekundarunterrichts haben. Mittelqualifizierte sind Personen, die ein Diplom der Oberstufe des Sekundarunterrichts, aber keinen Hochschulabschluss erworben haben. Hochqualifizierte haben einen Hochschulabschluss.