April 2023: 817 Konkurse

Im April 2023 verzeichneten die Unternehmensgerichte 817 Konkurse. Dies entspricht einem Rückgang um 10,9 % gegenüber März 2023 (917).
Statbel, das belgische Statistikamt, veröffentlicht ebenfalls einen umfassenden Bericht mit den wichtigsten Entwicklungen der monatlichen Konkurszahlen, den Sie hier (NL - FR) einsehen können.
Die Zahl der registrierten Konkurse im April 2023 ist höher im Vergleich zum gleichen Monat des Jahres 2022 (+31,8 %), aber niedriger als die Zahl der Konkurse im Jahr 2019 (-12,5 %)
Obwohl die Zahl der Konkurse im April 2023 nur im Wallonischen Region steigt im Vergleich zum März 2023 (+4,0 %), verzeichnete nur die Flämische Region mehr Konkurse (441) im Vergleich zum April 2019 (+4,8 %).
Die Zahl der im April 2023 registrierten Konkurse ist im Vergleich zum März 2023 in allen Wirtschaftszweigen gesunken, mit Ausnahme des Gastgewerbes (+11,1 %). Im Vergleich zum April 2019 verzeichnete nur Verkehr und Lagerei (59 gegenüber 45) und das Baugewerbe (173 gegenüber 170) mehr Konkurse.
Die Arbeitsplatzverluste infolge von Konkursen beliefen sich im April 2023 auf 2.421. Dies entspricht einem Anstieg von 9,3% im Vergleich zum März 2023 (2.215). Dies bedeutet auch einen Anstieg von 55,6 % im Vergleich zum April 2022 und von 5,2% im Vergleich zum April 2019.
Auf regionaler Ebene stieg die Zahl der Arbeitsplatzverluste in der Wallonischen Region (+20,4 %) und in der Flämischen Region (+9,1 %) im Vergleich zum März 2023. Nur in der Flämischen Region bedeutet diese Zahl (1.445) einen Anstieg gegenüber April 2019 (+57,2 %). Man muss bis Januar 2023 zurückgehen, um eine höhere Zahl der Arbeitsplatzverluste in der letztgenannten Region zu finden (3.029).
Die Zahl der Arbeitsplätze, die im April 2023 infolge von Konkursen verloren gingen, ist im Vergleich zum März 2023 in vier Wirtschaftszweigen gestiegen. Drei von ihnen verzeichneten höhere Arbeitsplatzverluste als im April 2019:
- von 129 auf 401 in der Industrie und Energie (+272), wobei man bis Februar 2020 zurückgehen muss, um eine größere Zahl zu finden (571);
- von 93 auf 329 im Bereich Verkehr und Lagerei (+236), was die höchste Zahl der Arbeitsplatzverluste seit Juni 2020 (1.564) darstellt;
- von 432 auf 491 im Bereich der Erbringung von sonstigen Dienstleistungen (+59), was der höchsten Zahl der Arbeitsplatzverluste seit Juni 2022 (616) entspricht.
Zusammen mit dieser Pressemitteilung und dem ergänzenden Bericht (NL - FR) veröffentlicht Statbel auch genauere monatliche Zahlangaben mit zusätzlichen Aufschlüsselungen auf kommunaler Ebene, auf NACEBEL-Klasse 2008 oder mit historischen Zahlen, die bis auf das Jahr 2009 zurückgehen. Diese Konkurszahlen finden Sie in be.STAT über die Registerkarte "Zahlen" dieser Publikation.
Für die Interpretation dieser Zahlen ist zu berücksichtigen, dass es zwischen der Einstellung der wirtschaftlichen Tätigkeit und der Konkurseröffnung vom Unternehmensgericht eine gewisse Verspätung gibt. Aus diesem Grund sind die wirtschaftlichen Auswirkungen erst nach einer bestimmten Zeitspanne in den Zahlen spürbar.
Darüber hinaus arbeiteten viele Unternehmensgerichte und Kanzleien aufgrund der COVID-19-Krise mit reduzierter Kapazität und wurden ihre Tätigkeiten bis zum 18. Mai 2020 eingeschränkt. Außerdem war bis zum 17. Juni 2020 ein Königlicher Erlass in Kraft, der zum Einfrieren von Konkursverfahren vor den Gerichten führte, um Unternehmen, die die sich bis zum 18. März 2020 nicht in finanziellen Schwierigkeiten befanden, vor den Auswirkungen der COVID-19-Krise zu schützen.
Danach genehmigte die Regierung am Freitag, dem 6. November 2020, ein neues Moratorium gegen Konkurse bis zum 31. Januar 2021, um Unternehmen zu schützen, die aufgrund des am 1. November 2020 veröffentlichten Ministeriellen Erlasses zur Abänderung des Ministeriellen Erlasses vom 28. Oktober 2020 zur Festlegung von Dringlichkeitsmaßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus COVID-19 gezwungen waren, ihre Türen vorübergehend zu schließen.
Um das Auslaufen dieses zweiten Moratoriums zu kompensieren, schlug die belgische Föderalregierung eine dreiteilige Reform vor zur Flexibilisierung des Zugangs zum Verfahren der gerichtlichen Reorganisation. Erstens wurde das Verfahren flexibler gestaltet, indem die Unternehmen nicht mehr von Anfang an 11 Dokumente einreichen müssen, sondern nur noch 3, wobei die übrigen Dokumente im Laufe des Verfahrens nachgereicht werden können. Zweitens erfordert das Verfahren keine Veröffentlichung im belgischen Staatsblatt mehr. Das würde es dem Vermittler ermöglichen, den Gläubigern in voller Diskretion zu begegnen und sie davon zu überzeugen, von einer schnellen Rückzahlung ihrer Forderungen abzusehen, bevor eine Einigung erzielt wird. Drittens wird das Verfahren der gerichtlichen Reorganisation auf der Grundlage einer gütlichen Einigung gefördert, weil dieses Verfahren Anspruch auf eine Steuerbefreiung gibt, die bisher nur für Verfahren der gerichtlichen Reorganisation mittels eines Gerichtsurteils galt. Die Bestimmungen zu den ersten beiden Säulen der Reform sollten ursprünglich nur bis zum 30. Juni 2021 gelten, wurden aber durch den Königlichen Erlass vom 24. Juni 2021 zur Verlängerung der Artikel 2, 4 und 12 des Gesetzes vom 21. März 2021 zur Abänderung des Buches XX des Wirtschaftsgesetzbuches und des Einkommensteuergesetzbuches 1992 bis zum 16. Juli 2022 verlängert.
Zwischen diesen beiden Moratorien haben sowohl der FÖD Finanzen als auch das LSS ein De-facto-Moratorium verabschiedet, sodass die Unternehmen wegen Steuer- oder Sozialversicherungsschulden nicht in Konkurs gehen. Diese Regelung blieb auch nach dem 1. Februar 2021 in Kraft, bis das LSS ab Oktober 2021 und die Steuerbehörden in verschiedenen Provinzen ab März 2022 wieder Ladungen ausstellten.
Darüber hinaus findet in den Monaten Juli und August die richterliche Sommerpause statt. Die Gerichte bleiben in diesem Zeitraum geöffnet, aber die Anzahl Anhörungen wird reduziert. Aus diesem Grund sind unsere Konkurszahlen in dieser Periode normalerweise niedriger.
Außerdem wurden verschiedene Maßnahmen - auf föderaler, regionaler und lokaler Ebene - ergriffen, um die Unternehmen während der COVID-19-Krise zu unterstützen. Das LSS gewährte zum Beispiel gütlich vereinbarte Tilgungspläne mit einer maximalen Dauer von 24 Monaten für die Rückzahlung aller Beiträge und Beträge für das Jahr 2020. Auf der Ebene des LFA könnte die vollständige vorübergehende Arbeitslosigkeit infolge des Coronavirus oder des Konflikts in der Ukraine bis zum 30. Juni 2022 als vorübergehende Arbeitslosigkeit wegen höherer Gewalt (Corona) betrachtet werden.
Schließlich wurden Fördermaßnahmen zur Unterstützung von Unternehmen während der Energiekrise bis zum 31. März 2023 eingeführt. Auf der Ebene des LFA könnten Unternehmen unter anderem einen gütlichen vereinbarten Rückzahlungsplan beantragen, während energieintensive Unternehmen ein Sondersystem der vorübergehenden Arbeitslosigkeit aus wirtschaftlichen Gründen für energieintensive Unternehmen in Anspruch nehmen könnten.
Alle oben beschriebenen staatlichen Maßnahmen hatten eine gemäßigte Auswirkung auf die Zahl der seit März 2020 angemeldeten Konkurse.
Zweck und Kurzbeschreibung
Jeden Monat berechnet Statbel die Konkurszahlen des Vormonats. Diese Veröffentlichung findet etwa 15 Tage nach dem Berichtsmonat statt. Zu diesem Zeitpunkt sind die Konkurszahlen endgültig. Zusätzlich zu den monatlichen Zahlen kann Statbel auch vorläufige, wöchentliche Schätzungen erstellen. Diese wöchentlichen Zahlen ermöglichen eine schnelle Beobachtung der ersten Trends. Zusätzlich zu den Konkurszahlen berechnet Statbel immer auch die entsprechenden Arbeitsplatzverluste. Für die Arbeitsplatzverluste verlässt sich Statbel auf die neuesten verfügbaren Informationen des LSS.
Die von Statbel erstellten Konkursstatistiken basieren auf Daten der Zentralen Unternehmensdatenbank (ZUD) und dem statistischen Unternehmensregister. Für die Interpretation der Zahlen ist zu berücksichtigen, dass es zwischen der Einstellung der wirtschaftlichen Tätigkeit und der Zahlungsunfähigkeitserklärung vom Unternehmensgericht eine gewisse Verspätung gibt. Aus diesem Grund sind die wirtschaftlichen Auswirkungen erst nach einer bestimmten Zeitspanne in den Zahlen spürbar.
Wegen der Covid-19-Krise und die damit verbundenen Sperrmaßnahmen haben die Unternehmensgerichte und Kanzleien bis 18. Mai ihre Tätigkeiten beschränkt. Darüber hinaus galt bis 17. Juni 2020 ein Moratorium, um Unternehmen gegen die Folgen der Covid-19-Krise zu schützen, die vor dem 18. März 2020 auf gesunden Beinen standen.
Danach hat die Bundesregierung am Freitag, 6. November 2020, ein neues Moratorium für Konkurse genehmigt. Dieses Moratorium galt bis zum 31. Januar 2021 und bot denjenigen Unternehmen Schutz, die aufgrund des Ministeriellen Erlasses vom 1. November 2020 zur Abänderung des Ministeriellen Erlasses vom 28. Oktober 2020 über Notfallmaßnahmen zur Festlegung von Dringlichkeitsmaßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus COVID-19 gezwungen waren, zu schließen.
Um das Auslaufen dieses zweiten Moratoriums zu kompensieren, setzte die belgische Bundesregierung eine dreiteilige Reform um, die den Zugang zum Verfahren der gerichtlichen Reorganisation flexibilisieren soll. Erstens wird das Verfahren flexibler gestaltet, indem die Unternehmen nicht mehr von Anfang an elf, sondern nur noch drei Unterlagen einreichen müssen, wobei die übrigen Unterlagen im Laufe des Verfahrens nachgereicht werden. Zweitens erfordert das Verfahren keine Veröffentlichung im Belgischen Staatsblatt mehr. Das ermöglicht dem Vermittler, den Gläubigern in voller Diskretion zu begegnen und sie davon zu überzeugen, von einer schnellen Rückzahlung ihrer Forderungen abzusehen, bevor eine Einigung erzielt wird. Drittens wird das Verfahren der gerichtlichen Reorganisation auf der Grundlage einer gütlichen Einigung gefördert, weil dieses Verfahren Anspruch auf eine Steuerbefreiung gibt, die bisher nur für Verfahren der gerichtlichen Reorganisation mittels eines Gerichtsurteils gilt. Die Bestimmungen zu den ersten beiden Säulen der Reform sollten ursprünglich nur bis zum 30. Juni 2021 gelten, wurden aber durch den Königlichen Erlass vom 24. Juni 2021 zur Verlängerung der Artikel 2, 4 und 12 des Gesetzes vom 21. März 2021 zur Abänderung des Buches XX des Wirtschaftsgesetzbuches und des Einkommensteuergesetzbuches 1992 bis zum 16. Juli 2022 verlängert
Zwischen den beiden Moratorien haben sowohl der FÖD Finanzen als auch das LSS dazu entschieden, ein De-facto-Moratorium anzuwenden. Beide Behörden entschieden, dass Steuerschulden und fälligen Sozialabgaben vorübergehend keinen Grund für einen Konkurs darstellen. Diese Regelung blieb für das LSS auch nach dem 1. Februar 2021 und bis Oktober 2021 in Kraft, während sie für die Steuerbehörden noch in Kraft ist.
Darüber hinaus findet in den Monaten Juli und August die richterliche Sommerpause statt. Die Gerichte bleiben in diesem Zeitraum geöffnet, aber die Anzahl der Anhörungen ist reduziert. Deshalb sind die Konkurszahlen in diesem Zeitraum niedriger.
Außerdem wurden verschiedene Maßnahmen - auf föderaler, regionaler und lokaler Ebene - ergriffen, um die Unternehmen während der COVID-19-Krise zu unterstützen. Das LSS gewährte zum Beispiel gütlich vereinbarte Tilgungspläne mit einer maximalen Dauer von 24 Monaten für die Rückzahlung aller Beiträge und Beträge für das Jahr 2020. Auf der Ebene des LFA könnte die vollständige vorübergehende Arbeitslosigkeit infolge des Coronavirus oder des Konflikts in der Ukraine bis zum 30. Juni 2022 als vorübergehende Arbeitslosigkeit wegen höherer Gewalt (Corona) betrachtet werden.
Schließlich wurden vor kurzem neue Fördermaßnahmen zur Unterstützung von Unternehmen während der Energiekrise eingeführt. Auf der Ebene des LFA können Unternehmen unter anderem einen gütlichen vereinbarten Rückzahlungsplan beantragen, während energieintensive Unternehmen ein Sondersystem der vorübergehenden Arbeitslosigkeit aus wirtschaftlichen Gründen für energieintensive Unternehmen in Anspruch nehmen können.
Alle diesen oben beschriebenen staatlichen Maßnahmen haben sich mäßigend auf die Zahl der seit März ausgesprochenen Konkurse ausgewirkt.
Grundgesamtheit
Ondernemingen onderworpen aan de wet op de faillissementen
Frequenz
Monatlich.
Timing publicatie
Resultaten beschikbaar 15 dagen na de referentieperiode
Definities
Konkurs
Ein Unternehmen geht in Konkurs, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind: Einerseits ist das Unternehmen zahlungsunfähig, d. h. es zahlt seine Gläubiger nicht mehr. Andererseits wurden auch die Kredite ans Unternehmen eingestellt. Mit anderen Worten: Das Unternehmen hat das Vertrauen seiner Gläubiger verloren. Die Bank weigert sich dann z. B., dem Unternehmen einen neuen Kredit zu gewähren. Ein Konkurs hat immer Bezug auf ein einzelnes Unternehmen. Eine Rechtsvereinbarung, bei der mehrere Personen eine Gesellschaft gegründet haben, wie z. B. eine offene Handelsgesellschaft (OHG), kann daher nur zu einem einzelnen Konkurs führen
Arbeitsplatzverluste
Der Verlust von Vollzeit- und Teilzeitarbeitsplätzen stammt aus dem LSS. Die Arbeitsplatzverluste werden auf der Grundlage der letzten bekannten Situation des Unternehmens, d. h. zum Zeitpunkt des Konkurses, ermittelt. Dieser Gesamtverlust an Arbeitsplätzen setzt sich aus der Summe von 3 einzelnen Kategorien zusammen (Verlust von Vollzeitarbeitsplätzen + Verlust von Teilzeitarbeitsplätzen + Verlust von Arbeitsplätzen von lohnabhängigen Arbeitgebern). Lohnabhängige Arbeitgeber sind Arbeitgeber, die sich selbst ein Gehalt zahlen. Informationen über die Anzahl der lohnabhängigen Arbeitgeber sind beim LSS nicht verfügbar. Demzufolge muss Statbel eine Schätzung vornehmen. Zu diesem Zweck stützt sich Statbel auf die Schätzungsregel, die Eurostat im Dokument "OECD Manual on Business Demography Statistics" anführt, und zwar für die folgenden zwei Unternehmenskategorien:
- Selbstständige (Typ1): 1 besoldeter Arbeitgeber
- Partnerschaft und andere Rechtsformen (Typ 3): 2 besoldete Arbeitgeber
Auf der Grundlage der Ergebnisse vom Januar 2022 hat Statbel nach einer umfassenden Analyse der in Belgien verfügbaren Rechtsformen beschlossen, in Übereinstimmung mit der oben erwähnten internationalen Schätzungsregel 1 bis 3 lohnabhängige Arbeitgeber in Gesellschaften mit beschränkter Haftung (Typ 2) zugewiesen, und zwar rückwirkend, entsprechend den belgischen Rechtsvorschriften in Bezug auf die Gründung einer Gesellschaft (zuvor wurden "0" lohnabhängige Arbeitgeber zugewiesen). Eine identische Vorgehensweise wird bereits in anderen Statistiken angewandt (z. B. Demografie der Unternehmen, mehrwertsteuerpflichtige Unternehmen, ...).