Das Durchschnittsalter der Bevölkerung ist das arithmetische Mittel des genauen Alters der Gesamtbevölkerung am 1. Januar 2021.
Das Durchschnittsalter der Gesamtbevölkerung liegt bei knapp unter 42 Jahren. 2011 waren es knapp 41 Jahre. Diese Ziffern sind von Region zu Region unterschiedlich. Das Durchschnittsalter in der Region Brüssel-Hauptstadt bleibt stabil mit 37,7 Jahren (37,6 Jahren im Jahr 2021). Sie ist damit die jüngste Region. In den beiden anderen Regionen steigt das Durchschnittsalter von 40,4 Jahren im Jahr 2011 auf 41,7 Jahre im Jahr 2021 in Wallonien und von 41,7 auf 43 Jahre in Flandern.
Die Gemeinden mit der durchschnittlich ältesten Bevölkerung befinden sich an der Küste, im Gebiet zwischen Antwerpen und Lüttich und in einigen verstreuten Gemeinden wie Vresse-sur-Semois, Horebeke, Sint-Martens-Latem und Chaudfontaine (Durchschnittsalter zwischen 46 und 49 Jahren).
Das niedrigste Durchschnittsalter weisen Antwerpen, der Nordwesten der Region Brüssel-Hauptstadt, das Vierländereck im Südosten von Wallonisch-Brabant, der Westen der Provinz Lüttich, der Norden der Provinz Namur und der gesamte Südosten der Provinz Luxemburg auf.
Die relative Größe der Bevölkerung unter 15 Jahren wird als Verhältnis zwischen dieser Bevölkerung und der Gesamtbevölkerung gemessen.
Fast 17 % der belgischen Bevölkerung sind unter 15 Jahre alt. Am niedrigsten ist dieser Anteil in der Flämischen Region (16 %), am höchsten in der Region Brüssel-Hauptstadt (19 %), und Wallonien liegt dazwischen (17 %).
Auf kommunaler Ebene sind die höchsten Prozentsätze vor allem in einigen Gemeinden im Westen der Region Brüssel-Hauptstadt und im Zentrum der Provinz Luxemburg zu finden.
Dagegen sind die Zahlen in den Küstengemeinden und in einigen anderen verstreut liegenden Gemeinden (Vresse-sur-Semois, Ixelles, Gerpinnes und Grobbendonk) am niedrigsten. In Koksijde zum Beispiel ist weniger als 1 von 10 Einwohnern unter 15 Jahren.
Die relative Größe der Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren wird als Verhältnis zwischen dieser Bevölkerung und der Gesamtbevölkerung gemessen.
In Belgien sind zwei Drittel der Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahre alt. Während dieser Anteil in der Region Brüssel-Hauptstadt etwas höher ist (68 %), ist er in der Flämischen und Wallonischen Region ähnlich hoch (63 % bzw. 64 %).
Die höchsten Prozentsätze befinden sich in den Gemeinden im Zentrum der Hauptstadt, in den städtischen Ballungsgebieten des Landes und verstreut, hauptsächlich in Wallonien. An der Küste und in einigen Gemeinden im Süden des Landes entlang der Semois sind die Anteile am niedrigsten.
Die relative Größe der Bevölkerung von 65 Jahren oder älter wird als Verhältnis zwischen dieser Bevölkerung und der Gesamtbevölkerung gemessen.
Während im Jahr 2011 der Anteil der über 65-Jährigen genauso hoch war wie der Anteil der unter 15-Jährigen (17,2 %), wird dieser Anteil bis 2021 auf 19,4 % steigen.
In der Region Brüssel-Hauptstadt ist der Anteil der über 65-Jährigen am niedrigsten (13 %), in Flandern am höchsten (21 %), und Wallonien liegt dazwischen (19 %).
Die höchsten Prozentsätze sind an der Küste zu finden, die niedrigsten in der Region Brüssel-Hauptstadt. In der Region Brüssel-Hauptstadt ist der Kontrast zwischen den Gemeinden im Südosten, wo der Anteil der über 65-Jährigen hoch ist, und den Gemeinden im Norden, wo er niedriger ist, besonders auffällig.
Die Abhängigkeitsquote der älteren Personen ist das Verhältnis zwischen der Bevölkerung im Alter von 65 Jahren und älter und der Bevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren.
Der Abhängigkeitsquote der älteren Personen lag 2011 in Belgien bei 26 %. Sie steigt bis 2021 auf 30 %, was eine alternde Bevölkerung widerspiegelt. In der Region Brüssel-Hauptstadt beträgt er nur 19 % (20 % im Jahr 2011), steigt aber auf 30 % in Wallonien (25 % im Jahr 2011) und sogar auf 33 % in Flandern (27 % im Jahr 2011).
Die höchsten Werte (30 % und mehr) sind in Westflandern (vor allem an der Küste), in Ostflandern, in der Umgebung von Antwerpen und Mechelen, in Ostflämisch-Brabant und in den Gemeinden entlang der Semois an der französischen Grenze zurückzufinden. Das Zentrum der Region Brüssel-Hauptstadt weist die niedrigsten Zahlen auf.
Zweck und Kurzbeschreibung
Der Zensus 2021 ist eine Momentaufnahme der Bevölkerung, die am 1. Januar 2021 in Belgien wohnt. Er bietet eine breite Reihe von Ziffern zu den Wohnungen und zu den demografischen, sozioökonomischen und bildungsbezogenen Merkmalen der Bürger. Die Zielsetzung des Zensus ist zweigliedrig: Die Umsetzung der Europäischen Verordnung[1] und Statistiken für spezifische nationale Bedürfnisse (in den Themenbereichen öffentliche Verwaltung, internationale Organisationen, Forscher, Unternehmen und Einzelpersonen) erstellen.
Ursprünglich war der Zensus eine umfassende Umfrage bei allen Bürgerinnen und Bürgern, seit 2011 stutzt er aber nur auf Verwaltungsdateien.
Definitionen
Die verschiedenen statistischen Einheiten
Die Bevölkerung
Die Bevölkerung im Zensus 2021 ist die Wohnbevölkerung, wie sie im Nationalregister der natürlichen Personen (NRNP) am 1. Januar 2021 eingetragen sind. Zur belgischen Bevölkerung gehören Belgier wie auch Nichtbelgier, die zur Niederlassung oder zum Aufenthalt auf dem Territorium zugelassen oder ermächtigt sind; ausgeschlossen sind jedoch die Nichtbelgier, die sich weniger als 3 Monate auf dem Territorium aufhalten, die Asylanwärter und die illegal aufhältigen Nichtbelgier[2].
Private Haushalte
Zu dieser Gruppe gehören allein lebende Personen oder mehrere Personen, die zusammenwohnen und ihren Lebensunterhalt gemeinsam finanzieren.
Kernfamilie
Die Kernfamilie besteht aus zwei oder mehr Personen, die zu demselben Haushalt gehören und die als Ehemann und Ehefrau, als Partner in einer eingetragenen Partnerschaft, als Partner in einer eheähnlichen Gemeinschaft oder als Eltern und Kind miteinander verbunden sind.
Unterkünfte
Dazu gehören alle Unterkünfte, die der Unterbringung einer oder mehrerer Personen dienen.
Herkömmliche Wohnungen
Herkömmliche Wohnungen sind definiert als baulich getrennte, unabhängige Räume, die zum ständigen Aufenthalt von Menschen bestimmt sind. Am Tag des Zensus können sie entweder bewohnt sein, leer stehen oder als Ferien- oder Zweitwohnungen dienen.
Bewohnte herkömmliche Wohnungen
Dabei handelt es sich um herkömmliche Wohnungen, die als gewöhnlicher Wohnsitz eines oder mehrerer privater Haushalte dienen.
Definition der Variablen
Geschlecht
Diese Variable wird verwendet, um Männer und Frauen zu unterscheiden.
Alter
Das Alter wird in vergangenen Jahren am 1. Januar 2021 angegeben.
Üblicher Aufenthaltsort
Der Wohnsitz ist derjenige, der am 1. Januar 2021 in das Nationalregister eingetragen wird. Es geht also um den Hauptwohnsitz.
Die belgischen Gemeinden sind zwischen 2011 und 2021 geändert. In den Vergleichen auf dieser Website wurden die Zahlen für 2011 nach Gemeinden im Jahr 2021 aufgeschlüsselt.
Agglomeration
Eine Agglomeration ist ein zusammenhängendes bebautes Gebiet, d. h. ein Gebiet, das durch eine Gruppe von Menschen definiert ist, die in zusammenhängenden oder benachbarten Gebäuden leben. Diese Zone besteht aus einer Gruppe von Gebäuden, in der kein Gebäude mehr als 200 Meter vom nächsten Nachbargebäude entfernt ist.
Die belgischen Gemeinden sind zwischen 2011 und 2021 geändert. In den Vergleichen auf dieser Website wurden die Zahlen für 2011 nach Gemeinden im Jahr 2021 aufgeschlüsselt.
Anmerkung
Der Vergleich mit dem vorherigen Zensus erfordert eine gewisse Vorsicht, da diese Veröffentlichung sich auf der belgischen Bevölkerung basiert und der Zensus sich auf der europäischen Definition der Bevölkerung basiert.
[1] DURCHFÜHRUNGSVERORDNUNG (EG) 2014/543 DER KOMMISSION vom 22. März 2017 zur Festlegung der Regeln für die Anwendung der Verordnung (EG) Nr. 763/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates über Volks- und Wohnungszählungen in Bezug auf die technischen Spezifikationen für die Themen sowie für deren Untergliederungen.
[2]Weitere Informationen über die Ermittlung dieser Bevölkerung