Wegen des Krieges in Ukraine nimmt die landwirtschaftlich genutzte Fläche für Sommergetreide und Körnermais zu Endgültige Zahlen zur Landwirtschaft 2022

Landwirtschaft & Fischerei
Wegen des Krieges in Ukraine nimmt die landwirtschaftlich genutzte Fläche für Sommergetreide und Körnermais zu Endgültige Zahlen zur Landwirtschaft 2022

Endgültige Zahlen zur Landwirtschaft 2022

Die landwirtschaftlich genutzte Fläche für Sommergetreide und Körnermais ist im Jahr 2022 um 36,0% gestiegen, was auf den Anstieg der Getreidepreise infolge des Krieges in der Ukraine zurückzuführen ist. Das geht aus den endgültigen landwirtschaftlichen Ergebnissen von Statbel, dem belgischen Statistikamt, hervor.

In 2022 gab es in Belgien 35.192 landwirtschaftliche Betriebe. Das ist ein Rückgang um -2,3% im Vergleich zum Vorjahr. Der Rückgang war am größten in Flandern, nämlich -3,3%. Der Rückgang der Zahl der Betriebe war mit einem leichten Rückgang um 0,5% der Anbaufläche verbunden.

41,3% der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Belgien besteht aus temporären oder Dauergrünland. In Wallonien ist den Anteil größer (46,8%) als in Flandern wo den Anteil 34,8% beträgt. Der Anteil des Getreideanbaus an der landwirtschaftlichen Fläche beträgt im Jahr 2022 23,7%. Dies entspricht einen Anstieg gegenüber 2021, aufgrund der Zunahme der Anbaufläche von Sommergetreiden (Sommerweizen und Sommergerste) und Körnermais um +36,0 % (bzw. +19.251 ha), aufgrund der gestiegenen Getreidepreise wegen des Krieges in der Ukraine.

Mehr umweltfreundliche Kulturen und Brachland:

Im Vorfeld der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik im Januar 2023, hat Europa im Jahr 2022 einige Übergangsregelungen eingeführt, die so genannten Öko-Regelungen. Bei einer diesen Maßnahmen gehört den Aussaat von umwelt-, klima- und biodiversitätsfreundlichen Kulturen

Drei Kulturgruppen kommen dafür in Betracht:

  • einjährige Eiweißpflanzen, nämlich Leguminosen und Mischkulturen von Leguminosen mit Getreiben.
  • tiefwurzelnde Schnittkulturen die den Bodenqualität fördern. Zu dieser Gruppe gehören Raps, Gelbsenf, Ölrettich, Hanf und Tagetes;
  • faunafreundlichen Kulturen.

Diese Maßnahmen erklären die großen Verschiebungen zwischen die Rubriken ‚andere Getreibe (-85,2% oder -4.330 ha), ‚andere trocken geernteten Hülsenfrüchten (+89,6% oder +4.432 ha) und ‚Hülsenfruchtmischungen‘ (-94,3% oder 969 ha).

In Flandern führen der Anbau von Gelbsenf, Ölrettich, faunafreundlichen Kulturen und Tagetes zu einer Zunahme der Brachflächen. Auch Wallonien hat sein Brachland überarbeitet. Dies hat zur Folge, dass das Brachland mit +16,5% zugenommen ist (+13,5% in Flandern und +24,0% in Wallonien).

Wallonien verzeichnete eine weitere Zunahme der sonstige Ölpflanzen, nämlich +84,1%. Dies ist ausschließlich auf die Zunahme der Anbauflächen von Sonnenblumen und Sojabohnen zurückzuführen.

59,2% des temporären Grünlands befindet sich in Flandern, während Wallonien 65,5% des Dauergrünlands ausmacht. Das temporären Grunland sank in 2022 um -4,5%. Dies ist darauf zurückzuführen, dass ein Teil der Fläche in Körnermais, Getreide, Kartoffeln und Dauergrünland umgewandelt wurde.

Bei den Gartenbaukulturen sank in 2022 die Fläche der Gemüse im Freiland um -4,5%. Dieser Rückgang ergab sich bei fast allen Gemüsearten.