Mai 2020: 270 Konkurse

Konjunkturindikatoren
Mai 2020: 270 Konkurse

Für die Interpretation der Zahlen ist zu berücksichtigen, dass es zwischen der Einstellung der wirtschaftlichen Tätigkeit und der Konkursanmeldung vom Handelsgericht eine gewisse Verspätung gibt. Folglich kommt eine wirtschaftliche Auswirkung erst nach einiger Verzögerung in den Zahlen zum Ausdruck.

Außerdem arbeiteten derzeit infolge der Covid-19-Krise viele Handelsgerichte und Gerichtskanzleien mit einer verringerten Kapazität und beschränkten sie ihre Tätigkeiten bis zum 18. Mai. Seitdem haben sie ihre Tätigkeiten im Allgemeinen allmählich wieder aufgenommen. Folglich können die aktuellen Zahlen nicht als zuverlässiges Maß für die wirkliche Wirtschaftslage betrachtet werden.

Darüber hinaus wurde am 24/04/2020 ein Königlicher Erlass im Staatsblatt veröffentlicht, der zur Aufhebung des Insolvenzverfahrens vor Gericht führte. Das Ziel dieses Erlasses besteht darin, Unternehmen, die vor dem 18. März 2020 gesund waren, vor den Folgen der Covid-19-Krise zu schützen (Arrêté royal n° 15 relatif au sursis temporaire en faveur des entreprises des mesures d’execution et autres mesures pendant la durée de la crise du COVID-19). Dieses Moratorium, das ursprünglich bis zum 17. Mai galt, wurde inzwischen bis zum 17. Juni 2020 verlängert.

Diese Elemente haben einen großen Einfluss auf die Zahlen, die Statbel jedoch veröffentlichen wird.

Im Mai 2020 haben 270 Unternehmen in Belgien Konkurs angemeldet.

Die im Mai verzeichneten Konkurse führten zu 418 Arbeitsplatzverlusten: 190 Vollzeitbeschäftigte, 109 Teilzeitbeschäftigte und 119 Arbeitgeber, die einen Lohn empfangen, verloren ihren Arbeitsplatz.

Dies sind die Bereiche mit der höchsten Zahl von Konkursen im Mai: 81 Konkurse im Transportgewerbe, 63 im Handel, 58 im Baugewerbe und 53 im Hotel- und Gaststättengewerbe.

Auf regionaler Ebene waren in Flandern 175 Konkurse, in der Wallonie 69 und in Brüssel 26 Konkurse zu verzeichnen.