Januar 2023: Jährliche Aktualisierung des Verbraucherpreisindexes (VPI) mit dem Berichtsjahr 2013=100

Januar 2023: Jährliche Aktualisierung des Verbraucherpreisindexes (VPI) mit dem Berichtsjahr 2013=100

Der Verbraucherpreisindex (VPI) mit dem Berichtsjahr 2013 = 100, die seit Januar 2014 verwendet wird, ist ein Kettenindex und wird jährlich im Januar aktualisiert. Demzufolge bleibt der VPI im Laufe der Zeit repräsentativ und wird die gemessene Inflation nicht verzerrt, wenn der Index altert.

Für den VPI mit dem Berichtsjahr 2013 = 100, ist dies schon die 9. Aktualisierung in Folge. Das Berichtsjahr ist das Jahr, in dem der Mittelwert des Indexes 100 beträgt. Bei einem Kettenindex ist die Wahl des Berichtsjahres rein mathematisch. Das aktuelle Berichtsjahr ist 2013, was bedeutet, dass der Mittelwert der Indizes auf allen Niveaus für dieses Jahr 100 beträgt.

Die Repräsentativität und Qualität des Indexes werden bei einem Kettenindex im Laufe der Zeit garantiert, unter anderem durch die Aktualisierung der Warenkorb, die weitere Verfeinerung der Berechnungsmethode, die Integration neuer Preisquellen und die Repräsentation der ausgewählten Geschäfte.

Nachstehend finden Sie eine Übersicht der Änderungen für 2023. Das Index-Komitee, zusammengesetzt aus Akademikern und Vertretern der sozialen Partner, hat darüber dem Wirtschaftsminister einstimmig eine befürwortende Stellungnahme abgegeben. Der Minister folgt diese Stellungnahme und die Änderungen werden daher von Statbel eingeführt in den Verbraucherpreisindex vom Januar 2023.

Die Änderungen des VPI im 2023

1. Fortsetzung der Verwendung von Scannerdaten und Webscraping

Seit 2015 hat Statbel angefangen Scannerdaten und Webscraping (sogenanntes Big Data) als Datenquelle bei der VPI-Berechnung zu integrieren. Durch die Verwendung von Scannerdaten (Kassendaten) und Webscraping (automatisch Daten abrufen von Webseiten) wird die Genauigkeit der VPI verbessert. Dadurch muss der Preisindex für eine Produktgruppe nicht mehr basiert werden auf einer relativ begrenzten Stichprobe von Produkten, sondern können die Preise einer Vielfalt von verkauften Artikeln mit einer quasi vollständigen Deckung der Produktgruppen einbeziehen werden. Diese Methode führt zu einem Index, der dem tatsächlichen Konsumverhalten besser entspricht.

Die Verwendung von Scannerdaten und Webscraping hat auch zur Folge, dass die jährliche Hinzufügung oder Streichung von sogenannten Zeugen für die betreffenden Gruppen nicht mehr erforderlich ist. Zum Beispiel: bisher wurden für Damenschuhe nur 3 Zeugen erfasst (Halbschuhe, Stiefel und Tennisschuhe) und wird seit 2021 mithilfe von Webscraping die ganze Skala Schuhe erfasst (Stiefeletten, Stiefel, Halbstiefel, Bikerboots, Wanderschuhe, Sandale, Sneaker, Pantoletten, ...).

Nachstehende Tabelle gibt eine Übersicht den Segmenten mit ihrem Gewichtsanteil im Jahr 2023, wofür die Preisentwicklung anhand von Scannerdaten oder Webscraping gemessen wird. Dies ergibt einen Gesamtanteil am Gewicht im Korb von gerundet 33 %, gleich wie im Jahr 2022.

Unabhängig davon, gibt es zwei neuen Zeugen, wie die Fußleiste und die Fahrradklingel. Weiterhin gibt es eine Stichprobe von Freizeitkursen und Ausbildungen (Kochkurs, Musikkurs, Computerkurs, Töpferkurs, ...) statt der einzige Zeuge Musikkurs.

2. Gewichtungsschema 2023

Seit 2020 ist das Gewichtungsschema basiert auf der Haushaltsbudgeterhebung von 2018. Die auf der HBE von 2018 basierende Gewichte wurden jedoch aktualisiert zu Dezember 2022 und wurde basiert auf der Preisentwicklung jeder Produktgruppe, da Dezember 2022 der neue Berichtsmonat der Kettenindex ist im 2023.

Dies kann erklärt werden, in der Sinne, dass ein Kettenindex verwendet wird. Dabei werden die Preise der 12 Monaten des laufenden Jahres jedes Mal mit Dezember des Vorjahres verglichen und soll das Gewichtungsschema jährlich an der Preisentwicklung zwischen dem Jahr, in dem die Werte ausgedrückt werden, und demselben Jahr wie der Referenzmonat, angepasst werden. Dieses Verfahren wird in der Fachliteratur bezeichnet als einer ‚Price Update‘ der Gewichte.

In nachstehender Tabelle werden die neuen Gewichte für 2023 mit den Gewichten von 2022 verglichen. Die starken Verschiebungen für die 12 Hauptgruppen des Indexkorbs sind auf die steigenden Energiepreise zurückzuführen (in Gruppe 4 und 7). Der relative Anteil von Energie am Indexkorb steigt von 9,88 % zu 13,52 %: eine Zunahme von 37 %. Für Energie steigt das Gewicht von Erdöl um 90 % (fast eine Verdoppelung), Strom um 40 %, Heizöl um 34 % und Motorenkraftstoffe um 10 %. Die starke Zunahme des Anteils von Energie in Gruppe 4 hat zur Folge, dass die relativen Gewichte der anderen Produktgruppen im Indexkorb senken. Eine Ausnahme ist die Gruppe 1 ‚Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke‘, deren Gewicht um 1,7 % zunimmt. Dies ist eine Folge der stark zugenommenen Inflation für diese Gruppe in der zweiten Hälfte von 2022.

Entwicklung der Gewichte des Indexkorbs von 2022 bis 2023