Im Jahr 2021 zählte Belgien 112.291 Sterbefälle

Bevölkerung
Im Jahr 2021 zählte Belgien 112.291 Sterbefälle

Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die belgischen Sterbefallzahlen sind im Jahr 2021 deutlich geringer als im Jahr 2020, aber scheinen immer noch spürbar zu sein. Das geht aus den Zahlen von Statbel, dem belgischen Statistikamt, hervor. Im Jahr 2021 sind in Belgien 112.291 Einwohner gestorben (an allen Todesursachen zusammen). Das ist ein Rückgang um 11,5% im Vergleich zum Jahr 2020, als 126.850 Sterbefälle verzeichnet wurden. Gleichzeitig handelt es sich um einen moderaten Anstieg um 2,4% gegenüber dem Durchschnitt im Zeitraum 2017-2019.

Die regionalen Unterschiede sind nicht sehr groß. Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2017-2019 ist im Jahr 2021 ein Anstieg von 2,7% in der Flämischen Region und 2,6% in der Wallonischen Region zu verzeichnen. Die Sterbefallzahlen in der Region Brüssel-Hauptstadt sind im Jahr 2021 um 1,2% niedriger als der Durchschnitt der Jahre 2017-2019.

Gegenüber den Jahren vor der COVID-19-Pandemie fällt vor allem das vierte Quartal 2021 auf. Die 31.423 Sterbefälle in diesem Quartal waren auffällig höher als die Durchschnittszahl von 27.412 Sterbefällen im Zeitraum 2017-2019. Es scheint also, dass vor allem die vierte Corona-Welle zu einem moderaten Anstieg von 2,4% der Zahl der Sterbefälle geführt hat.

In dieser Veröffentlichung werden die Sterbefallzahlen des Jahres 2021 mit den durchschnittlichen Sterbefallzahlen des Zeitraums 2017-2019 verglichen. Darüber hinaus werden auch die Sterbefallzahlen der Jahre 2020 und 2021 verglichen, die durch das Coronavirus gekennzeichnet wurden. Die Bevölkerungsstruktur wird in dieser Veröffentlichung nicht berücksichtigt. Weitere wissenschaftliche Untersuchungen sollten zeigen, welche Auswirkungen die Bevölkerungsstruktur auf die Sterbefallzahlen haben[1].

Sterbefallzahlen steigen um 2,4% gegenüber dem Durchschnittswert der Jahre 2017-2019

Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die belgischen Sterbefallzahlen scheinen im Jahr 2021 wesentlich geringer zu sein als im Jahr 2020. Im Jahr 2021 wurden 112.291 Sterbefälle registriert. Das sind 14.559 Sterbefälle weniger als im Jahr 2020, dem ersten Corona-Jahr. Im Vergleich zum Durchschnitt des Zeitraums vor Corona (2017-2019) wurde im Jahr 2021 ein moderater Anstieg um etwa 2.618 (2,4%) Sterbefälle verzeichnet. Dieser Anstieg gegenüber dem Bezugszeitraum ist wesentlich niedriger als im Vorjahr. Im Jahr 2020 gab es einen Anstieg um 17.177 Sterbefälle (15,7%).

Niedrigere Sterbefallzahllen in der Region Brüssel-Hauptstadt als der Durchschnittswert der Jahre 2017-2019

Hinter den allgemeinen Sterbefallzahlen verbergen sich eher geringe regionale Unterschiede. Vergleicht man die vorläufigen Zahlen des Jahres 2021 mit dem Durchschnitt der Jahre 2017-2019, so ergibt sich ein Anstieg von 2,7% und 2,6% in der Flämischen bzw. Wallonischen Region. In der Region Brüssel-Hauptstadt ist ein Rückgang um 1,2% gegenüber dem Durchschnitt zu verzeichnen.

Wenn man die durchschnittliche Zahl der Sterbefälle in den Corona-Jahren 2020 und 2021 mit den Jahren vor Corona (2017-2019) vergleicht, wurde in Belgien ein Anstieg der Sterbefälle um 9,0% festgestellt. In der Flämischen Region war der Anstieg um 7,9% etwas niedriger als in der Wallonischen Region und der Region Brüssel-Hauptstadt, wo er 10,6% bzw. 10,7% betrug.

Tabelle 1: Entwicklung der Sterbefallzahlen von 2017 bis 2021

  2017 2018 2019 2020 2021 Entwicklung 2020 gegenüber 2017-2019 (in %) Entwicklung 2021 gegenüber 2017-2019 (in %) Entwicklung 2020-2021 gegenüber 2017-2019 (in %)
Belgien 109.629 110.645 108.745 126.850 112.291 +15,7% +2,4% +9,0%
Flämische Region 62.530 63.397 62.420 70.919 64.508 +13,0% +2,7% +7,9%
Wallonische Region 38.068 38.329 37.409 44.947 38.934 +18,5% +2,6% +10,6%
Region Brüssel-Hauptstadt 9.031 8.919 8.916 10.984 8.849 +22,7% -1,2% +10,7%

Vor Allem die vierte Welle führt zu einem moderaten Anstieg

Das erste Quartal 2021 wurde durch eine niedrige Zahl der Sterbefälle (28.999) im Vergleich zum Durchschnitt im Bezugszeitraum 2017-2019 (31.549) gekennzeichnet. Im zweiten und dritten Quartal lag die Zahl der Sterbefälle auf einem vergleichbaren Niveau wie in diesem gleichen Bezugszeitraum (51.869 bzw. 50.713 Sterbefälle). Im vierten Quartal 2021 dagegen war die Zahl der Sterbefälle höher als erwartet, d.h. um 31.423 Sterbefälle gegenüber durchschnittlich 27.412 im Bezugszeitraum 2017-2019. Es scheint also, dass vor allem die vierte Corona-Welle zu einem moderaten Anstieg der Zahl der Sterbefälle um 2,4% im Vergleich zum Bezugszeitraum geführt hat.

Tabelle 2: Entwicklung der Sterbefallzahlen pro Monat von 2017 bis 2021

  2017 2018 2019 2020 2021 Entwicklung 2020 gegenüber 2017-2019 (in %) Entwicklung 2021 gegenüber 2017-2019 (in %)
Januar 11.828 10.360 10.468 10.217 10.698 -6,1% -1,7%
Februar 10.516 10.089 9.766 9.387 8.952 -7,3% -11,6%
März 9.419 12.202 9.998 11.586 9.349 +9,9% -11,3%
April 8.459 8.971 8.901 15.449 9.468 +76,0% +7,9%
Mai 9.097 8.559 8.829 9.449 9.201 +7,0% +4,2%
Juni 8.221 7.793 8.276 7.992 8.150 -1,3% +0,7%
Juli 8.227 8.918 8.755 8.004 8.467 -7,3% -1,9%
August 8.236 8.499 8.242 9.847 8.274 +18,3% -0,6%
September 8.108 8.044 8.003 8.189 8.309 +1,7% +3,2%
Oktober 8.769 8.666 8.888 10.752 9.772 +22,5% +11,4%
November 8.638 8.729 8.867 14.035 10.304 +60,5% +17,8%
Dezember 10.111 9.815 9.752 11.943 11.347 +20,7% +14,7%


[1] Das bekannteste Beispiel ist die Altersverteilung. Diese Altersverteilung unterliegt Veränderungen im Laufe der Jahre und wirkt sich folglich auf die Zahl der Sterbefälle in der Bevölkerung aus.