2021, eine von der Auswirkungen der Pandemie beeinflussten Geburtenrate

Bevölkerung
2021, eine von der Auswirkungen der Pandemie beeinflussten Geburtenrate

In Belgien ist im Jahr 2021 die Geburtenrate um 3,7 % gestiegen im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Anstieg ist sowohl in Flandern (+4,7 %), als auch in Wallonien (+3,9 %) zu beobachten. In Brüssel ist die Geburtenrate leicht gesunken (-1 %). Die Erholung der Geburtenrate, die im Frühjahr und Sommer zunächst zögerlich und regional uneinheitlich verlief, war im letzten Quartal in allen drei Regionen deutlicher zu erkennen.

Im Januar 2021 ist die Geburtenrate gegenüber Januar 2020 stark gesunken (-10,5 %), während im März ein deutlicher Anstieg von 3,1 % gegenüber dem Vorjahresmonat zu verzeichnen war. Diese 2 Monate befinden sich 2 bzw. 9 Monaten nach dem ersten Lockdown und der ersten Lockerung. Der Anstieg im letzten Quartal ist fast 9 Monaten nach dem Ende der restriktiven Maßnahmen, die ab Februar 2021 festgelegt wurden.

Damit geht die Geburtenrate 2019 wieder zurück, auch wenn einige der im Jahr 2021 beobachteten Geburten, die einige Monate zuvor nicht eingetreten sind, wahrscheinlich kompensieren und somit einen "Aufholprozess" gegenüber Ende 2020-Anfang 2021 darstellen. In diesem Kontext, kann man also nicht sprechen von einer Aufwärtsbewegung der Geburtenrate in Belgien nach einem Rückgang der letzten 10 Jahren, zumal im Jahr 2022 bereits ein Rückgang der Geburtenrate auf unserem Territorium zu verzeichnen ist. Dies bestätigt also erneut den Abwärtstrend, der seit 2011 beobachtet wird.

Das durchschnittliche Alter der Mutter bei der Geburt des ersten Kindes erreicht nun 29.6 Jahre. Das durchschnittliche Alter für alle Geburtsreihenfolgen zusammen steigt wieder für die Mutter (31,2 Jahre) und bleibt für den miterziehenden Elternteil stabil (34,2 Jahre).

Bei den Frühgeburten nähern wir uns den Werten vor der Pandemie. So machen die Frühgeburten 7,87 % der im Jahr 2021 geborenen Kinder 2021 aus; die extrem frühen Frühgeburten und die frühen Frühgeburten überschreiten die 1%-Marke (1,04 %).

Anteil der Neugeborenen mit einem niedrigen Geburtsgewicht - d.h. unter 2500 g - steigt leicht im Vergleich zu 2020, von 6,40 % auf 6,45 %. Dennoch liegt sie unter dem Durchschnittswert für den Zeitraum 2017-2019 (6,78 %).

Obwohl die Gesamtfruchtbarkeitsrate im Jahr 2020 auf 1,55 Kinder je Frau gesunken war, ist sie mit 1,60 Kinder je Frau fast gleich wie im Jahr 2019.