2020: Das Jahr der Online-Versammlungen und der Online-Verkäufe

Unternehmen
2020: Das Jahr der Online-Versammlungen und der Online-Verkäufe  IKT-Nutzung in Unternehmen

Zwischen Mai und September 2021 führte Statbel, das belgische Statistikamt, eine Erhebung über die Nutzung von IKT in Unternehmen durch[1][2].

Daraus ergibt sich, dass fast sieben von zehn belgischen Unternehmen im Jahr 2020 mehr Online-Versammlungen über u.a. Skype, Zoom, MT Teams veranstaltet haben. Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten organisierten fast alle mehr Sitzungen auf diese Weise (98%).
Etwa 65% der Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten gaben an, dass die COVID-19-Krise vollständig für diesen Anstieg verantwortlich ist, während fast 30% diese Entwicklung teilweise auf die Krise zurückführten.

Infolge der COVID-19-Krise haben 15,6% der Unternehmen mit dem Verkauf von Gütern oder Dienstleistungen über das Internet begonnen oder ihre Bemühungen in diesem Bereich verstärkt. Ein Viertel der Unternehmen erhielt Aufträge über eine Website oder über Apps. Der größte Anstieg gegenüber 2020 ist bei den Unternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten zu verzeichnen (+4,9 Prozentpunkte).

Aus der Erhebung 2021 über die Nutzung von IKT und E-Commerce in Unternehmen werden außerdem die nachstehenden Schlussfolgerungen gezogen.

  • Fast alle Unternehmen haben eine Internetverbindung über einen festen oder mobilen Breitbandanschluss. Sieben von zehn Unternehmen sind über einen festen oder mobilen Breitbandanschluss mit einer Download-Geschwindigkeit von mindestens 100 Mbit/s mit dem Internet verbunden. Nur 12,6% der Unternehmen haben eine maximale Downloadgeschwindigkeit von mindestens 1 Gb/s.
  • 76% der Unternehmen nutzen soziale Medien, was einem Anstieg von 5,6 Prozentpunkte gegenüber 2019 entspricht. Bei Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten liegt dieser Anteil sogar bei 95%. Vier von zehn Unternehmen nutzen Websites für den Austausch von Multimedia-Inhalten (z. B. Instagram, YouTube, Flickr, SlideShare).
  • Die Hälfte der Unternehmen in Belgien kauft Cloud-Computing-Dienste[3] über das Internet. Bei Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten beträgt dieser Anteil neun von zehn (+3,6 Prozentpunkte gegenüber 2020). 42,1% kaufen fortgeschrittene Dienste, 4,7% kaufen intermediäre Dienste und 5,6% kaufen Basisdienste.
  • Fast drei von zehn Unternehmen nutzen das Internet der Dinge[4], wie z.B. miteinander verbundene Geräte oder Systeme, die über das Internet fernüberwacht oder eingesetzt werden können. Drei Viertel der Unternehmen sichern damit auch ihre Gebäude (Alarmanlagen, Rauchmelder, Türschlösser oder intelligente Sicherheitskameras). Auffällig ist auch, dass die meisten Unternehmen, die dies nutzen, auch Cloud-Computing-Dienste einsetzen.
  • Jedes zehnte Unternehmen setzt mindestens eine Technologie der künstlichen Intelligenz ein. Bei Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten liegt dieser Anteil bei vier von zehn. Von den Unternehmen, die Technologien der künstlichen Intelligenz einsetzen, nutzen fast vier von zehn diese Technologien für die IKT-Sicherheit. Nur wenige Unternehmen erwägen tatsächlich den Einsatz dieser Technologien (5,6%).


[1] Unternehmen mit mindestens 10 Beschäftigten.

[2] Erhebung auf europäischer Ebene veranstaltet auf der Grundlage von Verordnungen (EG) 808/2004 des europäischen Parlaments und des Rates vom 21. April 2004 und (EG) 1006/2009 des europäischen Parlaments und des Rates vom 16. September 2009.

[3] Unter Cloud Computing versteht man IT-Dienstleistungen im Internet, die Zugriff auf Software, Rechnertätigkeit oder Speicherplatz ermöglichen.

- Fortgeschrittene CC-Dienste: Sicherheitssoftwareanwendungen, Hosting von Datenbanken und Erwerb einer Computerplattform, die eine gehostete Umgebung für die Entwicklung, Prüfung oder Ausführung von Anwendungen bietet

- Intermediäre CC-Dienste: Buchhaltungssoftware, ERP-Software (Enterprise Resource Planning) und Softwareanwendungen für das Management der Kundenbeziehungen.

- Grundlegende CC-Dienste: E-Mail, Bürosoftwaresysteme, Dateispeicherung und Rechnertätigkeit zur Nutzung der Unternehmenssoftware.

[4] Das Internet der Dinge (IoT : Internet of Things) bezieht sich auf miteinander vernetzte Geräte oder Systeme, die oft als "intelligente" Geräte oder Systeme bezeichnet werden. Diese Objekte sammeln und tauschen Daten aus und können über das Internet überwacht oder ferngesteuert werden.