Arbeitsmarktübergänge

Berufliche Mobilität bleibt hoch

Beschäftigung & Ausbildung
Berufliche Mobilität bleibt hoch

Übergänge

Zwischen 2022 und 2023 blieb 94,5 % der Erwerbstätigen erwerbstätig, ist 1,6 % arbeitslos und 4,0 % nicht erwerbstätig geworden. Die Erwerbstätigen, die erwerbstätig bleiben, hatten nicht alle denselben Arbeitsplatz: Ungefähr 340.000 von ihnen wechselten den Arbeitsplatz; das sind 7,2 % derjenigen, die zu beiden Zeitpunkten erwerbstätig waren. Weiter blieb 43,5 % der Arbeitslosen, arbeitslos, fand 29,5 % einen Arbeitsplatz und ist 27.0 % nicht erwerbstätig geworden (d.h. war nicht arbeitsfähig oder hat nicht aktiv nach einem Arbeitsplatz gesucht). Von den Nichterwerbspersonen blieb 86,2 % nicht erwerbstätig, hat 9,8 % einen Arbeitsplatz gefunden und 4,0 % wurde arbeitslos. Das geht aus den Zahlen von Statbel, dem belgischen Statistikamt, zu den individuellen Verschiebungen auf dem Arbeitsmarktstatus von 2023 im Vergleich zum Vorjahr hervor.

In dieser Nachricht liegt der Fokus auf den Arbeitsmarktübergängen zwischen 2022 und 2023, bei einer Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter. Da die Arbeitskräfteerhebung eine Längsschnitterhebung ist, ermöglicht sie es, die Dynamik des Arbeitsmarktes zu messen. Ist z. B. jemand, der zu einem bestimmten Zeitpunkt erwerbstätig ist, ein Jahr später immer noch erwerbstätig oder ist diese Person inzwischen arbeitslos oder nicht erwerbstätig geworden?

Arbeiten und den Arbeitsplatz wechseln

Die Übergangsquoten der Erwerbstätigen bleiben ungefähr gleich gegenüber dem letzten Jahr. Von den damals 4,9 Millionen Erwerbstätigen sind noch etwa 4,6 Millionen erwerbstätig, 76.000 arbeitslos und 195.000 nicht erwerbstätig.

Die Erwerbstätigen, die erwerbstätig bleiben, hatten nicht alle denselben Arbeitsplatz: Ungefähr 340.000 von ihnen wechselten den Arbeitsplatz. Das sind 7,2 % derjenigen, die zu beiden Zeitpunkten erwerbstätig waren. Das könnte ein Wechsel innerhalb des Unternehmens sein, ein Wechsel des Arbeitgebers oder durch die Gründung eines eigenen Unternehmens. Dieser Prozentsatz ist etwas geringer als im Vorjahr (damals 8,2 %), aber eindeutig noch nicht wieder auf dem niedrigen Niveau von 5 bis 6 % vor der COVID-Krise. Die berufliche Mobilität nimmt in verschiedenen Gruppen ab, unter anderem bei allen Bildungsniveaus und sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Nur in Brüssel, bei den über 55-Jährigen und den Teilzeitbeschäftigten, nimmt die berufliche Mobilität noch leicht zu. Obwohl der Prozentsatz derjenigen, die den Arbeitsplatz wechseln, sinkt, steigt der Prozentsatz derjenigen, die im selben Sektor bleiben. Die Menschen wechseln also weniger den Arbeitsplatz, aber wenn sie wechseln, dann mit größerer Wahrscheinlichkeit im selben Sektor als im Vorjahr.

Arbeitslos

Die Arbeitslosen sind die unbeständigste Gruppe. Wir sehen jedoch, dass der Prozentsatz, der arbeitslos bleibt, einen Höhepunkt erreicht: Im vergangenen Jahr waren mehr Personen arbeitslos (43,5 %) als in den Vorjahren. Auch in absoluten Zahlen ist dies eine große Gruppe: fast 130.000 Arbeitssuchenden aus 2022 sind im 2023 noch immer auf der Suche nach Arbeit und sind verfügbar, um eine Arbeit aufzunehmen. 29,5 % ist ein Jahr später erwerbstätig und 27 % ist nicht erwerbstätig.

Nicht erwerbstätig

Bei den Nichterwerbstätigen (15-64 Jahre) blieb 86,2 % nicht erwerbstätig. 9,8 % haben eine Beschäftigung aufgenommen und 4,0 % sind ein Jahr später arbeitslos. Somit werden von den 2,2 Millionen Nichterwerbstätigen im Jahr 2022 noch 1,9 Millionen im Jahr 2023 nicht erwerbstätig sein, darunter eine große Gruppe von Studenten.

Methodische Informationen

Die hier vorgestellten Zahlen sind das Ergebnis der Arbeitskräfteerhebung (AKE), einer auf europäischer Ebene harmonisierten Erhebung. Die Definitionen über Beschäftigung und Arbeitslosigkeit entstammen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO/ ILO), wodurch eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse auf internationaler Ebene gewährleistet wird. Wir unterscheiden drei IAO-Gruppen auf dem Arbeitsmarkt : Erwerbstätige, Arbeitslose und Nichterwerbspersonen. Die verwendeten Definitionen finden Sie hier.

Beachten Sie, dass zeitweilige Arbeitslose vorübergehend von der Arbeit abwesend sind und als Erwerbstätige gezählt werden.

Die Arbeitskräfteerhebung ist eine kontinuierliche Erhebung, d.h. die Stichprobe ist gleichmäßig über die 52 Wochen des Jahres verteilt. Die ausgewählten Befragten beantworten einen Fragebogen, der sich hauptsächlich auf ihre Tätigkeit während einer bestimmten Referenzwoche bezieht. Die Befragten nehmen viermal teil. In zwei aufeinanderfolgenden Quartalen nehmen sie teil, in zwei Quartalen nicht und dann wieder in 2 Quartalen. So können wir beobachten, wie der Arbeitsmarktstatus eines bestimmten Befragten in einem Quartal und ein Quartal und/oder ein Jahr später ist: Ist z.B. jemand, der arbeitslos ist, auch im folgenden Quartal und/oder im folgenden Jahr noch arbeitslos?

Wenn man also von einem bestimmten Status in einem bestimmten Quartal spricht, bezieht sich das definitionsgemäß auf den Status in der Berichtswoche. Wenn man angibt, dass man in der Berichtswoche des Quartals T und in der Berichtswoche des Quartals T+1 arbeitet, dann wird man zweimal als Erwerbstätige gezählt. Natürlich gibt es einige Fälle, die z.B. zwischenzeitlich arbeitslos waren, aber das liegt außerhalb des Rahmens unserer Daten.

Die vierteljährlichen Übergänge sind die Summen der gewichteten Beobachtungen von Befragten, die in aufeinanderfolgenden Quartalen teilnehmen (z. B. 2019T4-2020T1, 2020T1-2020T2).

Die vierteljährlichen Jahresübergänge sind die Summen der gewichteten Beobachtungen der Befragten, die im gleichen Quartal zweier aufeinanderfolgender Jahre teilgenommen haben (z. B. 2019T1-2020T1).

Jährliche Übergänge sind die Durchschnitte von vier jährlichen Übergängen pro Vierteljahr für zwei aufeinanderfolgende Jahre (z.B. 2019-2020).

Befragte, die nicht an einer der beiden Wellen (= Umfragen) teilgenommen haben, können in dieser Analyse nicht berücksichtigt werden. Die Befragten in der Längsschnitt-Stichprobe sind in beiden Quartalen 15 Jahre oder älter und am höchsten 74 Jahre.

Die Längsschnitt-Stichprobe ist auf die geschätzten Verteilungen des IAO-Arbeitsmarktstatus nach Alter, Geschlecht, Region, Bildungsniveau und Staatsangehörigkeit im Anfangs- und Endquartal kalibriert.

Die veröffentlichten Zahlen stützen sich auf der Arbeitskräfteerhebung. Es handelt sich dabei nicht um exakte Zahlen, sondern um Näherungswerte, die auf der Extrapolation einer Zufallsstichprobe aus der belgischen Bevölkerung basieren. Dies sollte bei der Interpretation der Zahlen berücksichtigt werden.
Wenn die nicht gewichtete Personenzahl weniger als 30 beträgt, sind die Daten mit Vorsicht zu interpretieren.

Definitionen

Bildungsstand:

Personen mit niedrigem Bildungsstand sind Personen, die höchstens einen Abschluss der Sekundarstufe I haben. Mittelqualifizierte sind Personen, die einen Abschluss der Sekundarstufe II, aber keinen Hochschulabschluss haben. Hochqualifizierte haben einen Hochschulabschluss.

Was ist der Unterschied zwischen einer unbefristeten und befristeten Erwerbstätigkeit?

Personen mit einem zeitlich unbefristeten Arbeitsvertrag werden als Personen mit einer unbefristeten Erwerbstätigkeit betrachtet.

Alle Personen, die keinen zeitlich unbefristeten Arbeitsvertrag haben, werden als Personen mit einer befristeten Erwerbstätigkeit betrachtet.