Mit einem Zuwachs von eineinhalb Millionen Inlandsreisen und einem Rückgang von rund neun Millionen Auslandsreisen im Jahr 2021 gegenüber 2019 kompensieren vor allem die Inlandsreisen die rückläufigen Tourismuszahlen im Jahr 2021. Das ergibt sich aus neuen Zahlen von Statbel, dem belgischen Statistikamt.
2021 unternahmen die Belgier etwa 7 Millionen weniger Reisen, was einem Rückgang um 32% im Vergleich zum Jahr 2019 entspricht. Vor allem im ersten Halbjahr 2021, als der Tourismussektor teilweise geschlossen blieb, war die Anzahl der Reisen um die Hälfte niedriger (-56%) als zwei Jahre zuvor. In der zweiten Jahreshälfte kam es zu einer Erholung, obwohl auch in diesem Zeitraum ein Rückgang von 15% zu verzeichnen ist.
Noch stärker als die Anzahl der Reisen sind die Reiseausgaben gesunken: Mit 7,4 Milliarden Euro im Jahr 2021 liegen sie um rund 42% unter den 12,8 Milliarden Euro im Jahr 2019.
Was die Unterkunft betrifft, entscheiden sich die Belgier viel seltener für ein Hotel oder Motel. Mit 30,6% der Reisen lag dieser Anteil noch unter dem von 2020 (34,4%) und deutlich unter dem Standard von 40 bis 50% der Vorjahre. Genau wie im Jahr 2020 gingen die Belgier mehr campen, sie übernachteten kostenlos bei Freunden oder Verwandten oder mieteten ein Ferienhaus oder eine Ferienwohnung.
Flug- oder Autoreisen
Der Anteil der Flugreisen war 2021 deutlich geringer als vor der COVID-19-Krise. In den Jahren 2016-2019 schwankte dieser Anteil um 30%, während er 2021 mit 19,3% auf dem Niveau des Jahres 2020 (17,8%) blieb. Der Anteil der Autoreisen blieb dagegen mit 71,3% auf dem hohen Niveau von 2020.
Reiseziele
Frankreich, die Niederlande und Spanien sind die beliebtesten Reiseziele der Belgier. Zusammen machen diese Länder im Zeitraum 2015-2021 im Durchschnitt mehr als die Hälfte (57,9%) der ausländischen Urlaubsreisen[1] aus.
Reiseverkehrserhebung, Top 50 der ausländischen Urlaubsziele (Durchschnittswert 2015-2021)
[1] Ohne Geschäftsreisen, Besuche bei Freunden und Verwandten und sonstige Reisen aus persönlichen Gründen.