Statbel, das belgische Statistikamt, veröffentlicht heute die Zahl der offenen Stellen in belgischen Unternehmen. Die Zahlen in dieser Pressemitteilung beschreiben die Situation im 1. Quartal 2021 und berücksichtigen also die Auswirkungen der COVID-19-Krise auf die Zahl der offenen Stellen in diesem Zeitraum (siehe Anmerkung zur Methodik weiter unten). Die Quote der offenen Stellen - der Anteil der offenen Stellen an der Gesamtheit aller Stellen im Unternehmen - steigt vor allem im Bereich der Gastgewerbe/Beherbergung und Gastronomie, in der Erbringung von wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Dienstleistungen und im Baugewerbe. Die Quote der offenen Stellen für befristete Arbeitsstellen ist nach wie vor deutlich höher als die der Dauerarbeitsplätze.
Die Gesamtzahl der offenen Stellen steigt um 22,51%
Im ersten Quartal 2021 gab es 141.565 offene Stellen bei belgischen Unternehmen, im Vergleich zu 115.553 im vierten Quartal 2020. Es handelt sich um einen Anstieg um 22,51%.
Die Quote der offenen Stellen - der Anteil der offenen Stellen an der Gesamtheit aller Stellen im Unternehmen - ist auch von 2,91% auf 3,51% gestiegen.
Die Zahl der offenen Stellen ist in den 3 Regionen gestiegen, mit einem Anstieg von 16.250 offenen Stellen in Flandern, 7.609 in der Wallonie und 2.154 in Brüssel im Vergleich zum vierten Quartal 2020.
Mit 65% aller offenen Stellen in Belgien ist Flandern weiterhin die Region mit den meisten offenen Stellen im Land. Danach folgen die Wallonie mit 22% und Brüssel mit 13%.
Die Quote der offenen Stellen in Flandern (3,83%) und Brüssel (3,07%) ist weiterhin höher als in der Wallonie (3,03%).
Unternehmenstypen und Art der Arbeitsstellen
In großen und mittleren Unternehmen gibt es 3,38 Mal mehr offene Stellen als in Kleinunternehmen. Allerdings ist die Quote der offenen Stellen in kleinen Unternehmen (6,10%) nach wie vor höher als in großen und mittleren Unternehmen (3,12%).
Obwohl mehr offene Stellen für unbefristete Arbeit angeboten werden (86,12%), ist die Quote der offenen Stellen für befristete Arbeitsstellen (16,51%) deutlich höher als für unbefristete Arbeitsstellen (3,12%).
Verteilung nach Wirtschaftszweigen (NACE)
Mehr als drei Viertel (78,9%) der offenen Stellen sind auf fünf Wirtschaftssektoren zurückzuführen: den nichtkommerziellen Sektor, Erbringung von wissenschaftlichen und sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, Verarbeitendes Gewerbe/Herstellung von Waren, Handel und Baugewerbe.
Die Quote der offenen Stellen steigt vor allem im Bereich der Gastgewerbe/Beherbergung und Gastronomie (+1,78 Prozentpunkte), in der Erbringung von wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Dienstleistungen (+1,31 Prozentpunkte) und im Baugewerbe (+1,23 Prozentpunkte). Allerdings ist diese Quote im Informations- und Kommunikationssektor am höchsten (7,10%) und in der Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen am niedrigsten (1,86%).
Anmerkung
Nach der Schließung vieler Betriebe in den Sektoren I und R seit November 2020 und um die daraus resultierenden Antwortausfälle zu korrigieren, wurden die Schätzungen anhand von administrativen Daten vorgenommen.